Kunst Direkt 2014 – Rheinhessen präsentiert (Teil 2)

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So interessant und vielfältig der erste Teil der Präsentation der teilnehmenden Künstler in der Ausstellung Kunst Direkt 2014 auch war – das war noch nicht alles! 

Hier folgt nun der zweite Teil mit weiteren rheinhessischen Künstlern*innen, die ihre Mittel und Ausdrucksweisen aus der figurativen Malerei, Fotografie, Skulptur und anderen Dingen extrapolieren.


Eberhard Linke

Die menschliche Gestalt, oft als Einzelfigur, ist das Thema seiner Skulpturen, die gelegentlich in Kontrast zu szenischen oder architektonisch-kubischen Elementen gesetzt werden.
Viele seiner Werke sind aus Ton mit seiner zerbrechlichen Oberflächenstruktur geschaffen. Indem er die meist hohle Struktur von Tonarbeiten überdachte, hat er im Laufe der Jahre eine spezielle Technik entwickelt, die es ihm erlaubt, Statuen von ungewöhnlichem Maßstab zu schaffen.
Gekonnt, bewusst und gefühlvoll integriert er die Fugen in den Gesamteindruck der Skulptur (die Grösse der einzelnen Stücke muss auf den Ofen abgestimmt werden, daher wird das Objekt als Ganzes erst später im Entstehungsprozess zusammengefügt).


Susanne Mull

Zitat von Dietmar Gross: „In der rheinhessischen Landschaft scheint sich alles, was sie je gesucht hat, kreativ zu verdichten.
Die klar gegliederte, unspektakuläre Kulturlandschaft, die für immer vom Weinbau und dem Weg des großen europäischen Rheins geprägt ist, hat ihre Phantasie gefesselt.
Sie visualisiert authentisch das ästhetische Empfinden – ohne […] Übertreibung beschreibt sie akribisch und doch hochemotional die Schönheit der Region, in der sie lebt.
Mit ihren Gemälden erinnert sie an die sanfte Beleuchtung dieses Landstreifens, die viele mit der atmosphärischen Ausstrahlung Norditaliens vergleichen“.


Reinhold Petermann

Zitat: „Mein Hauptthema ist, um es grob auszudrücken, nackte Frauen.
Das ist es, was mich am meisten fasziniert hat. Ich wollte immer wissen, warum tun Sie etwas?
Warum schaffen Sie eine Skulptur oder machen ein Gemälde? Wenn man das nicht weiß, erreicht man nichts, wenn man nur mitarbeitet.
Man muss das Ding erkennen, seine Anordnung identifizieren, es in die eigene übersetzen, nicht einfach nur kopieren.
Das ist und war mein Credo, mein ganzes Leben lang“.


Martina Pipprich

Zitat: „Fotografen leben hier und jetzt […]. Sie messen den Puls der Zeit in Hundertstelsekunden.
Sie verkleinern das Blickfeld und reduzieren das Motiv auf das Wesentliche: Das Gewöhnliche wird zum Besonderen.
Im Zusammenspiel von Farbe, Form und Licht entsteht in der Kamera ein Abbild der Wirklichkeit. Wenn ich den Auslöser drücke, wird sie zu meinem Bild, zu meiner Realität, geprägt von meiner Persönlichkeit.
Fotografieren ist eine Zeitreise: Fotografieren findet immer in der Gegenwart statt, der Bildinhalt jedoch gehört der Vergangenheit an und kann die Zukunft gestalten“.


Christian Reinmann

Zitat: „Erinnerungen an spärliche, wüstenähnliche oder vulkanische Landschaften sowie an Ereignisse und Erfahrungen spiegeln sich in meiner Arbeit wider.
Erinnerungen, aber nur Spuren davon, denn die Werke selbst entstammen weder einer bestimmten Objektivität, noch zeigen sie eine konkrete Realität. […]
Meine Bilder – auf Papier, Leinwand oder Holz – zeichnen sich oft durch eine ausgeprägte Materialität in ihrer Oberfläche aus.
Hier spielen Sande unterschiedlicher Herkunft, Maserung und Farbe als strukturgebendes Element eine große Rolle“.


Dagmar C. Ropertz

Zitat: „Techniken der alten Meister mit modernen Materialien …
mit meiner zeitgenössischen Übertragung zolle ich den alten Meistern meinen Respekt und sprenge gleichzeitig die epochalen Grenzen.
Ich antworte auf die bekannten Versuche der stilistischen Einordnung, indem ich eine zusätzliche neue Position des Realismus schaffe, die die Abstraktion in ihrem Extrem einschließt.
Meine Malerei ist eine Reflexion dessen, was mich auf inspirierende Weise umgibt – ein nicht unbedingt assoziativer, sondern eher dissoziativer Prozess.
Indem ich beobachte und hinterfrage, suche ich nicht nach Antworten – ich reagiere künstlerisch auf Parameter wie Identität, Umwelt, Systeme und ihre Beziehungen“.


So weit zum zweiten Teil heute – schon neugierig auf das Finale?