Der höchste Berg der Welt? Der Donnersberg!

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Wenn Ihr das nicht glaubt, habt Ihr am vergangenen Samstag in Steinbach nicht am Wandermarathon teilgenommen. Ab Kilometer 30 ging es darum, den Donnersberg zu „besteigen“ – für mich zu dem Zeitpunkt der höchste Berg der Welt!

Wandermarathon? Auf geht’s!

Und wie bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, an einem Wandermarathon teilzunehmen?
Ich bin mehrmals Halbmarathons gejoggt und gewalkt – es hat mir immer großen Spaß gemacht. Als ich vor ein paar Wochen über die Informationen zum Wandermarathon gestolpert bin, ging mir diese Idee nicht mehr aus dem Kopf.
Zum Glück war eine Vor-Ort-Anmeldung möglich, der Donnersberg liegt praktisch vor den Toren Rheinhessens (es ist also keine lange Anreise) und die Wettervorhersage schien perfekt – das Abenteuer konnte beginnen! Noch nie in meinem Leben bin ich 42 Kilometer in einem Stück gelaufen – aber – Probieren geht über Studieren.

So the alarm clock rang on 06. May at 05:30 and after an extensive breakfast

Der Wecker klingelte also am 06. Mai um 05:30 Uhr und nach einem ausgiebigen Frühstück machte ich mich auf den Weg nach Steinbach.
Verantwortlich für die Organisation war die Donnersberg Touristik zusammen mit den Pfälzer Waldverinen Imsbach, Steinbach, Dannenfels und Rockenhausen – ein großes Lob dafür – auch ich habe es nicht geschafft, mich zu verlaufen!
… zweimal zögerte ich, aber zum Glück „fingen“ mich freundliche und hilfsbereite Mitwanderer immer wieder ein.

Wandermarathon – Etappe 1

Ausgestattet mit ein paar Vitaminen, die vom Obsthof Enders zur Verfügung gestellt wurden, meiner Stempelkarte, dem Höhenprofil (besser, ich habe mir das gar nicht angesehen) und einem Kartenausschnitt machte ich mich bei schönem Wetter auf den Weg.

Der Weg führte nur kurz durch das Dorf und ging dann schnell über Wiesen und mit herrlichen Ausblicken direkt in den Wald.

Wandermarathon – Etappe 2

Nach etwa fünf Kilometern gab es bereits die erste Stempelstelle an der „Weissen Grube Imsbach“. Nun gut – aufgewärmt war ich dann schon 😉

Weiter durch den Wald – bergauf – erreichte ich bald die nächste Stempelstation „Kupferberghütte“ – welch wunderbare Aussicht erwartete uns hier!

Wandermarathon – Etappe 3 „Dicke Eiche“

Das nächste Ziel war die „Dicke Eiche“ – ich hatte das Gefühl, dass es bis dorthin nur bergauf ging, was natürlich nicht stimmte, als ich mir das Höhenprofil ansah. Der Weg war sehr abwechslungsreich – immer wieder gab es herrliche Ausblicke und schmale Pfade führten durch das frische Grün des Pfälzerwaldes.

Von dort ging es weiter ins Falkenbergertal – der Abstieg war sehr angenehm, aber die Beschreibung erwähnte bereits etwas über die Burg Falkenstein (stehen die nicht immer auf einer Erhöhung?). Ich hatte das Gefühl, dass es bald wieder bergauf gehen würde 😉

Wandermarathon – Etappe 4 „Falkensteiner Hof“

Am Stempelbahnhof „Falkensteiner Hof“ (ca. 25 km) legten einige Leute eine Pause ein, aber da ich immer wieder für Fotos anhielt, wollte ich nicht allzu sehr trödeln und setzte meinen Weg direkt in Richtung „Blockhütte Marienthal“ fort.

Auf dem Weg dorthin fühlte ich langsam ein gewisses Unbehagen in meinen Füßen – ich dachte, ich hätte vielleicht Falten in meinen Socken …
Also eine kleine Kontrolle – nein – auf jeden Fall fühlte es sich nicht gut an … Großzügig lehnte ich das wohlwollende Angebot einer Wanderkollegin ab, mir mit Blasenpflastern aus zu helfen – was ich später gerne rückgängig gemacht hätte und heute noch bereue!

Wandermarathon – Etappe 5 – rauf auf den Donnersberg

Leider meinten es meine Füße nicht gut mit mir, und jede Bewegung tat weh – von Schritt zu Schritt mehr. Jedenfalls – ich konnte es jetzt nicht mehr ändern – also weiter und weiter bergauf.
Nun – und genau hier wurde mir klar – der höchste Berg der Welt am 06.05.2017 war der Donnersberg.

Eigentlich führte der Weg auf malerischen schmalen Pfaden hinauf – aber ich konnte diesen Teil des Weges nicht wirklich genießen.
Oben angekommen, versöhnte mich der Blick ein wenig, vor allem das Wissen, dass es nun hauptsächlich bergab gehen würde 🙂
Bei der Stempelstation „Keltenhütte“ war es mir egal, ob ich Zeit verlieren würde oder nicht – das alkoholfreie Weizenbier musste und konnte neue Lebensgeister in mir wecken!

Wandermarathon – Etappe 5 – ab jetzt nur noch bergab

Die letzten sieben Kilometer zogen sich nun schmerzhaft bergab und wurden glücklicherweise durch den keltischen Skulpturenweg wunderbar aufgelockert. Es gab immer wieder neue und andere Artefakte zu entdecken.

Der beeindruckende Adlerbogen in Verbindung mit der wunderbaren Aussicht – die Rapsfelder bildeten malerische Farbtupfer in der Landschaft.

Weite Teile des Waldes strahlten aufgrund des frischen Grünes geradezu – nein – ich habe die Sättigung in den Bildern nicht zu hoch gedreht – die Farben wirkten manchmal fast unwirklich!

Da ich die gesamte Strecke mit meiner Runtastic-App verfolgt habe, wurde ich von der netten Dame immer freundlich darüber informiert, wie viele Kilometer ich bereits zurückgelegt hatte. Als wir langsam in der Region der 40er ankamen, wurde ich immer aufgeregter und freute mich, dass ich das alles so gut und gut gelaunt überstanden hatte.

Aber als die nette Stimme bei Kilometer 44 ankam, merkte ich langsam, dass die App wieder stecken geblieben war und dass das Ende doch nicht so nah war …
Schliesslich war es gar nicht so schlimm, es waren noch etwa vier Kilometer zu gehen, wie mir ein netter Wanderkollege auf seinem GPS-Gerät zeigte, aber bei mir war die Luft raus.

Auf dem letzten Kilometer musste ich wieder „einen Hügel erklimmen“ – aber der Blick nach links auf Steinbach verriet, dass das Ende nun tatsächlich zum Greifen nah war.

Wandermarathon – Etappe 6 – Zieleinlauf!

In der Steinbach-Hütte habe ich mit Freude den letzten Stempel und mein Zertifikat erhalten. Ich hatte es geschafft – allen Widrigkeiten zum Trotz!

Die Mitglieder des PWV hatten sich so viel Mühe gegeben, es gab Musik und leckeres Essen, es roch wunderbar – aber alles, was ich wollte, war nach Hause gehen – duschen, die Füße hochlegen und meinen Mann für mich kochen lassen (was er freundlicherweise auch tat)!

Fazit

Falls Ihr Euch nun fragt, wer macht das eigentlich?
Nun, ich muss Ihnen sagen, ich war in sehr guter Gesellschaft:
317 Wanderer,
von 14/15 bis 70/80 Jahren waren unterwegs

175 Teilnehmer wählten die 21-Kilometer-Strecke,
60 Teilnehmer marschierten die 30-Kilometer-Runde,
und 182 Teilnehmer meisterten den 42 Kilometer langen Wandermarathon

An dieser Stelle an alle: Herzlichen Glückwunsch!

… und für das nächste Mal – ja, das wird es hoffentlich geben:

  • gut gemeinte Hilfe, werde ich nicht mehr ablehnen
  • ein GPS ist hilfreich, wenn man den Überblick behalten möchte
  • in einer Gruppe zu starten, macht sicherlich noch mehr Freude
  • Erst am Start listen lassen, wenn man auch tatsächlich losläuft 😉
  • Immer Blasenpflaster einstecken und bereits vorsichtshalber verwenden, denn niemand braucht solche Blasen, die ich mir eingehandelt habe …
  • Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um der großartigen Organisation und allen Freiwilligen zu danken, denn ohne sie wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich.
  • DANKESCHÖN!

Aber ich habe auch einen kleinen Verbesserungsvorschlag.
Es wäre schön gewesen, stilles Wasser kaufen zu können. Auch das Medium Sprudel hatte zu viele Kohlensäure und das Trinken aus dem Trinkschlauch war recht unangenehm.


Ach ja – und wann war nochmal der Termin für nächstes Jahr?
🙂